Ivan Illich war ein österreichischer Philosoph, Sozialkritiker, Autor und katholischer Priester. Er wurde am 4. September 1926 in Wien geboren und starb am 2. Dezember 2002 in Bremen, Deutschland.
Illich war einer der bekanntesten Vertreter der Kritischen Theorie und ist besonders für seine Kritik an modernen Institutionen und Systemen bekannt. Er kritisierte insbesondere die Rolle der Bildungssysteme, des Gesundheitssystems und des Verkehrssystems in der modernen Gesellschaft. Illich argumentierte, dass diese Systeme mehr Schaden als Nutzen verursachen und die menschliche Entwicklung einschränken.
Einige seiner bekanntesten Werke sind "Deschooling Society" (1971), in dem er die Schulsysteme kritisiert und alternative Bildungsmodelle vorschlägt, "Medical Nemesis: The Expropriation of Health" (1974), in dem er das moderne medizinische System kritisiert und "Energy and Equity" (1973), das sich mit der Ungleichheit im Verkehrssystem befasst.
Illich war auch ein aktiver Verfechter der Dekolonisierung und unterstützte die Menschenrechtsbewegung in Lateinamerika. Er gründete das Zentrum für Bildungsreform in Cuernavaca, Mexiko, wo er viele alternative Bildungsprojekte initiierte und förderte.
Ivan Illich gilt als einer der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts und seine Ideen haben weiterhin Einfluss auf Diskussionen über Bildung, Gesundheit und soziale Gerechtigkeit. Seine Kritik an den modernen Institutionen bleibt relevant und regt weiterhin zu Diskussionen und Reflexionen an.
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